Die Siedlungsgeschichtliche Phase dauert knapp 300 Jahre.
- 1200: Bayern machte das böhmische Randgebirge, den sogenannten „Nordwald“, urbar, denn die alte Kelten- und Römerstadt Passau wurde immer eingeengter durch die zunehmende Bevölkerung.
- Ende des 12. Jh.: Die Siedler aus dem Raum Passau erreichten Freyung. Dort errichteten Sie die Burg Wolfstein für Fürstbischof Wolfker. Die Pfarrei Freyung sowie die Zollstation Kreuzberg standen in unmittelbarer Beziehung zur Ortsgründung sowie Kirchenstiftung von Mauth.
- 1698: Die Zolleinnahmestelle am Goldenen Steig wurde von Kreuzberg nach Mauth verlegt. (heutige Ortschaft Mauth). Dadurch kam eine Welle von Siedlungsgründungen entlang des Handelsweges. Der Grund für die Besiedlung war, dass Vierhäuser und Finsterau in enger Verbindung mit dem „Goldenen Steig“ (Handelsweg zwischen Passau und den böhmischen Orten Prachatitz, Winterberg und Bergreichenstein) standen.
Aus zwei mach eins !
Im Rahmen der "Gebietsreform in Bayern" wurde aus den zwei ursprünglich eigenständigen Gemeinden Mauth und Finsterau im Jahre 1978 die Gemeinde Mauth. Aus diesem Grund gibt es auch zwei Wappen innerhalb unserer Gemeinde.
Die große Attraktion zu jeder Jahreszeit ist das Freilichtmuseum Finsterau. Dort wird das ländliche Bauen, Wohnen und Wirtschaften in den Gebäuden bis ins kleinste Detail aufgezeigt.
Lebendig wird das Museum bei Musikantentreffen, Brauchtumsvorführungen, Kochkursen und Kirchweih.
Den Gedanken, Brauchtum und altes Handwerk nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde 1952 von der Waldvereinssektion Mauth in die Tat umgesetzt. Es wurde das Heimatfest unter dem Motto "Mauth am Goldenen Steig" organisiert. Diese Veranstaltung war die erste und viele Jahre im ganzen Umland die einzige dieser Art und hat in der Vergangenheit seinen hervorragenden Ruf durch das Interesse mehrerer Tausend Besucher bestätigt erhalten.
Das Heimatfest findet traditionell alle drei Jahre statt. Nächstes Heimatfest: 2025
Die Pflege und Erhaltung des Kulturgutes ist ein enorm wichtiges Instrument in unserer Gemeinde. Brauchtumsveranstaltungen, Volksmusik und vieles mehr stärken die örtliche und regionale Identifikation der Menschen. Lebendig wird das Kulturleben immer wieder im Freilichtmuseum Finsterau bei Musikantentreffen, Brauchtumsvorführungen, Kochkursen und Kirchweih. Beispielhaft für die Pflege des Brauchtums ist u.a. das Heimatfest der Waldvereinssektion Mauth zu nennen. Ein weiteres uraltes Brauchtum ist das Maibaumaufstellen.
Am Anfang des 17. Jahrhunderts - in der Zeit des zurückgehenden Salzhandels und des aufkommenden Merkantilismus - begann das Fürstbistum Passau in seinen Grenzwäldern zu Böhmen mit der planmäßigen Kolonisation. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dauerte diese Rodungstätigkeit, die sich vor allem entlang der alten Salzhandelswege - wegen ihres reichen Ertrages allgemein mit dem Sammelnamen "Goldenen Steig" bezeichnet - ausbreitete.
Die Waldhufendörfer im hinteren Bayerischen Wald waren von Anfang an nicht als reine Bauerndörfer angelegt , dazu sind Klima- und Bodenverhältnisse zu ungünstig. Je nach Lage und Gründungszeit standen vielmehr mit wechselnder Bedeutung Verkehr, Waldwirtschaft und Grenzsicherung im Vordergrund. Zum Überleben benötigten die Bewohner immer eine Kombination verschiedener Einkommen.
Bald nach der Gründung wurde mit dem Ausbau der Bäche zur Holztrift begonnen. Die Mithilfe bei den Holzfällungs-, Bringungs- und Triftarbeiten bedeutete bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiges zusätzliches Einkommen. Die alten Stauteiche, Klausen genannt, sind zum Teil noch vorhanden. Durch die Trift konnte erstmals das Holz der weit abgelegenen Waldungen genutzt werden.
Auch wir sind derzeit Zeugen eines erneuten Wandels: Landwirtschaft und Forstarbeit, die klassische Einkommenskombination der letzten Jahrzehnte ist fast verschwunden, bedingt durch die allgemeinen Strukturänderungen in der Landwirtschaft und die weitgehende Einstellung der Holznutzung im Jahre 1970 gegründeten Ersten Nationalpark Deutschlands, dem Nationalpark Bayerischer Wald. Die Gemeinde entwickelt sich immer mehr zum Urlaubsort, begünstigt durch den Nationalpark, seine reizvolle Landschaft und seine Schneesicherheit.