Die Siedlungsgeschichtliche Phase dauert knapp 300 Jahre.
- 1200: Bayern machte das böhmische Randgebirge, den sogenannten „Nordwald“, urbar, denn die alte Kelten- und Römerstadt Passau wurde immer eingeengter durch die zunehmende Bevölkerung.
- Ende des 12. Jh.: Die Siedler aus dem Raum Passau erreichten Freyung. Dort errichteten Sie die Burg Wolfstein für Fürstbischof Wolfker. Die Pfarrei Freyung sowie die Zollstation Kreuzberg standen in unmittelbarer Beziehung zur Ortsgründung sowie Kirchenstiftung von Mauth.
- 1698: Die Zolleinnahmestelle am Goldenen Steig wurde von Kreuzberg nach Mauth verlegt. (heutige Ortschaft Mauth). Dadurch kam eine Welle von Siedlungsgründungen entlang des Handelsweges. Der Grund für die Besiedlung war, dass Vierhäuser und Finsterau in enger Verbindung mit dem „Goldenen Steig“ (Handelsweg zwischen Passau und den böhmischen Orten Prachatitz, Winterberg und Bergreichenstein) standen.
- 1698/1699: Entstehung der Ortschaft Mauth (6 Anwesen): Namensquelle war die Aussage: „Bei den Häuseren bei der Maut“, da die Zollstelle bei den 6 Häusern lag.
- 1699: Entstehung der Ortschaft Vierhäuser (4 Anwesen): Der Name stammt von „Vier-Creuzperger Heuseln“, der durch die Verlegung der Mautstelle von Kreuzberg nach Mauth entstanden war. Als Entschädigung wurde den Kreuzbergern das Weiderecht in Finsterau sowie Raumörter bei der Flur der Ortschaft Vierhäuser zugeteilt, die sie rodeten und für vier Anwesen urbar machten und über 500 ha sogenannten Rechterwald Kreuzberg.
- 1699: Entstehung der Ortschaft Zwölfhäuser (12 Anwesen): Die Ortsbezeichnung leitet sich von den dort errichteten Anwesen ab, die zwei Mal links und rechts des Goldenen Steiges errichtet wurden.
- 1700: Entstehung der Ortschaft Hohenröhren (6 Anwesen): In der Heimat auch als Sechshäuser bekannt, denn der Name stammt von „Hochen Röhrn 6 Heusler zu Großphilippsreith“.
- 1703: Entstehung der Ortschaft Heinrichsbrunn (12 Anwesen): Am Brunnen eines vormaligen Siedlers namens Heinrich soll ein Fürstbischof, der sich gerade auf Jagd befand, sich den Durst gelöscht haben. Davon soll der Name „Heinrichsbrunn“ stammen.
- 1704: Entstehung der Ortschaft Finsterau (10 Häuser): Der Ort war früher bekannt als Halbwald, da er auf dem halben Weg im Wald zwischen Kreuzberg und Bergreichenstein lag.
- 1724: Gründung der Ortschaft Annathal (8 Anwesen) durch Fürstbischof Graf Johann Lamberg: Die Geschichte des Dorfers geht auf ein bis ins Jahr 1724 nachgewiesenes Jägerhaus zurück. Der darin wohnende Mann soll es verstanden haben, guten Hafer (bei uns bekannt als „Howa“) zu züchten, so dass alle Bauern aus der Umgebung kamen um sich von ihm Samen zu holen. Der sprachgebräuchliche Ortsname „Howareit“ leitet sich ab von „reuten“ für roden. Die umliegenden Bäume wurden dabei gerodet und verbrannt. Auf den daraus entstehenden Flächen wurde „Howa“ (Hafer) angebaut.
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